Keilriemen sind nicht nur in Standardausführung, sondern auch als so genanntes Kraftband erhältlich. Kraftbänder sind auch unter der Bezeichnung „Powerband“ bekannt.
Das gilt u. a. für die bekannten Profile Z, A, B, C und D, SPZ, SPA, SPB und SPC sowie XPZ, XPA, XPB und XPC. Auch die Polyflex- und Predator-Keilriemen sind in Kraftbandausführung erhältlich. Bei den oben genannten Riemen handelt es sich um die gängigsten Arten; die gesamte Palette an Kraftbandmodellen ist noch viel umfangreicher.
Ebenso wie die einfachen Keilriemen verfügen auch die Kraftbänder über Zugstränge, die ein Faktor zur Bestimmung der Riemenstärke sind. Das Fertigungsmaterial hängt vom Typ des Kraftbandes ab. Die meisten Riemen bestehen aus Polychloropren (PCP) oder Polyurethan (PU). Die Zugstränge sind zumeist aus Polyester (PES) und in einem Fall aus Aramid gefertigt.
Aramid hat eine außerordentlich geringe Dehnung, sodass eine äußerst hohe Leistungsübertragung möglich ist.
Mehrere Faktoren entscheiden darüber, welche Art Keilriemen oder Kraftband für einen bestimmten Antrieb am besten geeignet ist, zum Beispiel die Anwendung (was muss angetrieben werden?), die zu übertragende Leistung, die gewünschte Drehzahl (Beschleunigung oder Verzögerung), der Mittenabstand (HOH) der Scheiben sowie etwaige Stoßbelastungen. Wichtig zu wissen ist auch, welche Umgebungsbedingungen vorliegen und ob der verfügbare Raum eingeschränkt ist (welchen Durchmesser und welche Breite dürfen die Scheiben maximal haben?).
Die korrekte Vorspannung eines Keilriemens ist sehr wichtig, damit der Antrieb optimal funktioniert. Diese Spannung lässt sich mit einem Vorspannungsprüfer wie etwa dem Sonic Tension Meter messen. Dieses Gerät ermittelt anhand der Schallwellen, die der Riemen überträgt, dessen Vibrationsfrequenz und rechnet diese in einen Spannungswert um. Neben der korrekten Spannung ist auch die passende Ausrichtung der Scheiben von Bedeutung: Diese lässt sich mithilfe eines lasergestützten Ausrichtungssystems erzielen.
Ein Kraftband muss, wie ein gewöhnlicher Keilriemen auch, nach einer bestimmten (Ein-)Laufzeit nachgespannt werden. Es gibt allerdings auch ein komplett wartungsfreies Modell, nämlich das wartungsfreie Kraftband QuadPower 4. Nach Einstellung der anfänglichen Vorspannung ist bei diesem Keilriemen keine spätere Nachspannung mehr nötig.
Gängige Normen für Keilriemenantriebe sind u. a.: DIN2211, DIN2217, DIN7867, ISO4183, ISO5290 und ISO9981. Zudem spielt es eine Rolle, ob Keilriemen gemäß ISO1813 (ATEX-Umgebungen) statisch leitfähig sein müssen.
