Keilriemenscheiben sind serienmäßig in ungebohrter, vorgebohrter oder in Spannbuchsenausführung erhältlich. Die Spannbuchsenausführung, auch als Taper- oder Taperlock-Ausführung bezeichnet, wird stets in Kombination mit der dazugehörigen Spannbuchse verwendet. Die ungebohrte und vorgebohrte Variante muss zunächst noch mit einer Passbohrung sowie eventuell mit einer Keilnut und einer Gewindebohrung versehen werden.
Die Spannbuchsenausführung verfügt bereits serienmäßig über eine konische Bohrung mit Gewindebohrungen zur Befestigung der Buchse auf der Welle. Die zugehörigen Spannbuchsen sind mit Passbohrungen in unterschiedlichen Maßen und mit Keilnut sowohl in metrischen als auch in Zollmaßen verfügbar. Sie werden zusammen mit den zugehörigen (Innensechskant-)Schrauben geliefert und sind in diesem Webshop unter den Spannbuchsen zu finden. Die großen Vorteile beim Einsatz einer Spannbuchse liegen darin, dass die Scheibe oder Welle im Vorfeld nicht bearbeitet werden muss und dass Montage und Demontage sehr einfach vonstatten gehen.
Die häufigsten Arten von Keilriemenscheiben sind SPZ, SPA, SPB und SPC. Sie sind sowohl in Standard- als auch in Spannbuchsenausführung ab Lager lieferbar. Natürlich sind für die übrigen Keilriementypen ebenfalls die dazugehörigen Scheiben erhältlich. Weiterhin liefern wir Keilriemenscheiben gemäß Kundenspezifikation: In unserer Dreherei können wir Standardscheiben nach Kundenwunsch oder -zeichnung bearbeiten.
Mehrere Faktoren entscheiden, welcher Keilriementyp für einen bestimmten Antrieb am besten geeignet ist, zum Beispiel die Anwendung (was muss angetrieben werden?), die zu übertragende Leistung, die gewünschte Drehzahl (Beschleunigung oder Verzögerung), der Mittenabstand (HOH) der Scheiben sowie etwaige Stoßbelastungen. Wichtig zu wissen ist auch, welche Umgebungsbedingungen vorliegen und ob der verfügbare Raum eingeschränkt ist (welchen Durchmesser und welche Breite dürfen die Scheiben maximal haben?).
Je nach der zu übertragenden Leistung können bei einem Keilriemenantrieb mehrere Riemen nebeneinander laufen. Daher sind Keilriemenscheiben nicht nur in verschiedenen Teilkreisdurchmessern, sondern auch mit mehreren Rillen erhältlich. Die Rillenanzahl wird mit den Bezeichnungen Simplex, Duplex, Triplex usw. angegeben.
Scheiben mit einem Durchmesser von mehr als 125 mm sind statisch ausgewuchtet. Auf Wunsch können die Scheiben mit einer dynamischen Auswuchtung der Güteklasse Q 6,3 geliefert werden. Eine dynamische Auswuchtung empfiehlt sich, wenn die Umlaufgeschwindigkeit über 30 m/s liegt bzw. wenn das Verhältnis Durchmesser/Breite in Kombination mit einer Umlaufgeschwindigkeit von über 20 m/s unter dem Wert 4 liegt.
Keilriemenscheiben werden zumeist aus Gusseisen (GG) und Stahl gefertigt, sind für Spezialanwendungen aber auch in anderen Materialien wie Aluminium, Kunststoff oder Edelstahl erhältlich. Natürlich ist es auch möglich, die Scheiben einer besonderen Oberflächenbehandlung zu unterziehen, wenn die Umgebungsbedingungen es erfordern.
Gängige Normen für Keilriemenantriebe sind u. a. DIN2211, DIN2217, DIN7867, ISO4183, ISO5290, ISO1940 und ISO9981.